Synagoge Groningen realisiert permanente museale Einrichtung

02.09.2021

Vierzig Jahre nach der Wiedereinweihung 1981 eröffnet die Synagoge Groningen ihre neue Dauerausstellung. Seit zwei Jahren wird intensiv an der permanenten musealen Einrichtung gearbeitet. Dutzende persönlicher Geschichten wurden in Wort, Bild, Film und Ton festgehalten. Und nicht nur irgendwelche Geschichten. Es ist eine sinnstimulierende Erfahrung darüber, wie es ist, im jüdischen Groningen zu leben. Durch interaktive Säulen mit Hunderten von äußerst sorgfältig kolorierten Schwarz-Weiß-Bildern, aktivierende Aktionsstationen und eine große (Leih-)Sammlung in Zusammenarbeit mit u.a. dem Jüdischen Historischen Museum und verschiedenen Privatsammlungen.

Neue museale Einrichtung

Jeder, der jetzt die Synagoge Groningen betritt, wird auf moderne und zeitgemäße Weise in die reiche jüdische Geschichte Groningens hineingezogen, durch Touchscreens mit digitalem Storytelling, DIY-Stationen, Live-Gesprächen, Kunstobjekten und großen Vitrinen voller Museumsschätze. Die Synagoge Groningen hat sich so zu einem fast vollwertigen Museum entwickelt, das auch tägliche kulturelle Aktivitäten und Dienstleistungen beherbergt. Der Historiker und Ausstellungsmacher Willy van der Schuit hat zusammen mit dem Ontwerpcollectief Groningen die neue Einrichtung entwickelt, die Teil des markanten Denkmals geworden ist. Liefke Knol hat einige beeindruckende Filme gedreht und Bertien Minco eine spezielle Audiotour mit Familiengeschichten.

Synagoge Groningen: Respekt vor Raum und Religion

Die Synagoge Groningen ist natürlich ein Ort der Erinnerung, ein lebendiger Ort für kulturelle Aktivitäten und ein Bildungszentrum über jüdische Religion und Bräuche. An einem historischen Ort, an dem sich die jüdische Gemeinde seit dem 18. Jahrhundert versammelt, erzählt die Synagoge die Geschichte des Judentums im Allgemeinen, aber insbesondere der Gemeinden in der Stadt und der Provinz Groningen. Dieser lokale Aspekt kommt in Geschichten und Objekten jüdisch-groninger Unternehmen wie der Puddingfabrik Polak und dem Reifenkleberhersteller Simson zum Ausdruck, aber auch in persönlichen Gegenständen wie Gebetsbüchern und Briefen, die vom Zusammenleben als jüdische Gemeinde in Glück und Unglück zeugen.

In Zusammenarbeit mit der Stichting Oude Groninger Kerken, dem Eigentümer des Gebäudes, wurde 2021 die bauliche Anpassung des Gebäudes abgeschlossen. Danach wurde die dauerhafte museale Einrichtung realisiert, ein lang gehegter Wunsch des Vorstandes. „Wir wollten nicht nur die Geschichte des jüdischen Lebens in Stadt, Land und Grenzregion erzählen, sondern auch dafür sorgen, dass die reiche Geschichte und der wesentliche Beitrag der jüdischen Einwohner zum kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Leben nicht verloren gehen. Unter dem Motto unbekannt macht unbeliebt hoffen wir, dass diese Geschichten zu gegenseitigem Verständnis und Toleranz beitragen“, sagt Gaby Poell, Vorsitzende der Stichting Folkingestraat Synagoge.

Eröffnung

Die museale Einrichtung wurde am Sonntag, dem 5. September im Rahmen einer Klausurtagung eröffnet und kann ab Mittwoch, dem 8. September besichtigt werden. Es wird empfohlen, Ihre Tickets im Voraus zu bestellen.

Herr Paas, Kommissar des Königs in der Provinz Groningen, hat die neue Dauerausstellung des Museums eröffnet.

BESUCHSADRESSE
Folkingestraat 60 | 9711 JZ Groningen

Die museale Wiedereinrichtung der Synagoge Groningen wurde ermöglicht durch finanzielle Beiträge von: der Provinz Groningen, der Gemeinde Groningen, der Stichting Oude Groninger Kerken, dem Scholten Kammingafonds, dem VSB-fonds, dem Vfonds, dem Mondriaanfonds, dem Prins Bernhard Cultuurfonds (national und Abt. Groningen), der Emmapleinfoundation und einigen anonymen Spendern.

Das grenzüberschreitende Projekt „Jüdisches Leben im Grenzraum“ wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des INTERREG VA-Programms „Deutschland-Nederland“ ermöglicht. Dazu haben auch die Provinz Groningen und das Niedersächsische Ministerium für Bundes und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung beigetragen.

Foto: Marleen Annema, Collectie Synagoge Groningen.

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